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Channel: Beate Neufeld – Plauderpause
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Von meinem Kraftort und dem Wert des Zuhörens

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Wenn ich das, was ich als Mangel empfinde loslassen kann,
werde ich frei um Fülle zu erleben.
Dann brauche ich keinen Urlaub in fernen Ländern,
es entfaltet sich hier an diesem Platz eine wunderbare Welt,
in die ich eintauche wie in ein unbekanntes Meer.
Dann öffnen sich die Augen des Herzens und empfangen
losgelöst von allen Erwartungen die Gaben des Augenblickes,
voller Staunen und Dankbarkeit.
Wenn ich den Blick abwende von dem, was mich scheinbar einschränkt,
erlebe ich eine Freiheit, die unantastbar hinter allen Grenzen wohnt.
(C) Beate Neufeld

Die Bilder in der Galerie zeigen meinen persönlichen Kraft-Ort, an dem ich mich ganz hineinfallen lassen kann in den Augenblick. Dann spielt alles was „im Außen ist“ keine Rolle. Ich fühle mich frei und voller Freude und Kraft und die pack ich mir dann ein und nehme sie mit.


Vor ein paar Tagen hörte ich einen Vortrag, in dem ein Mann von seinem Vorfahren sprach und wie sie sein Leben geprägt haben.
Es ging um eine Geschichte, die aus Urzeiten stammt und von Generation zu Generation weiter erzählt wird und die er von seiner Großmutter von Kindheit an unzählige Male, gehört hatte.
Eine wesentliche Botschaft hatte diese Großmutter zu vermitteln, nämlich die von der elementaren Wichtigkeit des Zuhörens.
Er berichtete, dass er außer den Büchern, die er für Schule und Studium lesen musste, niemals ein Buch gelesen habe. Er wollte nicht, dass diese Geschichte die seine Großmutter erzählt hatte in ihm „verblasste“, und dass sie untergeht im Überfluss der Informationen, die tagtäglich auf uns Menschen einströmen. Er führte weiter aus, dass er von seiner Familie, die ursprünglich und abgeschieden lebte, dazu bestimmt wurde, ein „Läufer“ zu sein. Ein Läufer hat die Aufgabe, wenn er von seinen Reisen zurück zur Familie kommt, alles zu berichten, was er gesehen und gehört hat und welche Menschen er getroffen hat. Er ist aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit sehr viel in der Welt herum gekommen. Ich glaube, dass die Schulung des Zuhörens ihn für seine besondere Aufgabe als Läufer vorbereitet hat und ihm einen sehr aufmerksamen und wachen „Blick“ eröffnet hat, mit dem er die „Melodie des Lebens“ mit allen Sinnen aufgenommen und sie zu seiner Familie gebracht hat.
Er berichtete, dass er einmal, als er nach längerer Zeit zurück kehrte einen Ort besuchte, von dem er wusste, dass eine seiner Ururgroßmütter dort gelebt und Zeremonien abgehalten hatte. Er schilderte, wie er durch dieses „Gelände“ ging, an dem es keine Überreste mehr gab, an dem nichts mehr darauf hindeutete, dass hier Jemand gelebt hatte. Es zog ihn schließlich an eine Stelle hin und er verweilte und spürte, dass genau hier seine Ahnin gelebt hatte. Und weil diese Frau zu Lebzeiten gesagt hatte, dass dieser Ort erhalten bleiben soll, dass er niemals bebaut werden dürfe, hat er sich dafür eingesetzt, dass diese Land nun unter Schutz steht.
Diese Lebensgeschichte hat etwas in mir berührt.


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